Samstag, 11. April 2015

Danke, danke

wie der treue Leser schon gemerkt hat, wurde es die letzten Wochen etwas ruhig hier im Blog. Für über 24.500 Klicks möchte ich mich sehr herzlich bedanken, hätte niemals gedacht, so ein Interesse in 2 Jahren zu bekommen. Es kehrt bei uns immer mehr Normalität ein, und die gewöhnlichen Anforderungen des täglichen Lebens gehören hier nicht her. Nur eine noch: Meiner Besten geht es wieder ganz gut, der Arm-Bruch ist verheilt, und das Gute dabei war, die Krankenversicherung hat nahezu alles bezahlt, sogar den Verdienstausfall, soviel zum Thema soziale Absicherung in Kanada. Die Stories über Immigration, Verwaltung, Finanzamt, Firma usw, die weniger erfreulich sind, haben hier nichts verloren, das normale Leben eben - wie in Deutschland auch. Darin unterscheiden sich die Länder wenig.
Es macht uns nach wie vor viel Spaß hier zu leben, und wir werden uns demnächst nach einer dauerhaften Bleibe umschauen, aber auch die Suche danach würde hier wohl Rahmen und Interesse sprengen.
Und bevor jetzt der Blog "im Brackwasser der Vergänglichkeit"
( Zitat Georg Schramm :-) in anderem Zusammenhang) versinkt, darf ich mich nochmal herzlich für Euer Interesse bedanken, es hat Spaß gemacht, und natürlich werde ich auch weiterhin e-mails beantworten, so wie bisher.
Kanada ist und bleibt ein tolles Land mit soviel Möglichkeiten, bereut haben wir bisher nichts. Wir sind auf die Zukunft gespannt. 

Keep the wheels rolling -
 
Bleibt neugierig und offen für Neues, das ist das Leben.

 take care

and for some: Hopefully see you soon 

Samstag, 7. März 2015

Eine Trilogie im Westen

erster Teil:


Als am frühen Mittwoch Abend gerade der Vollmond über meiner Abladestelle aufging, klingelte das Telefon.
Aus Kalifornien kommend wollte Jörg auf dem Weg nach Calgary in Spokane übernachten. Klar blieb ich wach, und auf die Minute pünktlich zog fünf Stunden später der Cummins Diesel seine Josie auf den Truckstop, und die Herren Chauffeure hielten einen late night talk.

zweiter Teil:

Ich durfte am Donnerstag Morgen wie gewohnt schon etwas früher los, beim Kenworth waren die Vorhänge noch zugezogen.
Schließlich mußte ja auch er die vorgeschriebene Ruhezeit einhalten. Später, als ich meinen Switch in Cranbrook erledigt hatte, kamen wir uns in den tiefen Wäldern von British Columbia ( jeder mit 100km/h auf dem Tacho ) nochmal entgegen.
Der Sound seiner Airhorns ließ den Highway erzittern, als er an mir vorüber dampfte.

dritter Teil:

Am Freitag gönnte Jörg seiner Josie einigen Service, und als ich pünktlich zum Feierabend in Calgary einrollte, war die Verabredung zum Steakessen nur noch eine Formsache. Zu sechst ließen wir den Abend im Montanas ausklingen. Bilder hiervon verbietet die hauseigene Zensur. ( Nein, ich hatte keine Kamera dabei ).

Nachtrag:

Während ich das Wochenende einläutete sprang der lonesome Cowboy schon wieder in seine Stiefel und lenkte seinen wunderschönen Kenworth W900 Richtung Osten, wo der Heimathafen Winnipeg ( die Eigenwerbung: the Heart of the Continent ) in 1.300 km Entfernung unter dem Horizont auf die Beiden wartete.



take care and see you soon


Samstag, 28. Februar 2015

April schon im Februar

eine Woche off, habe Besuch aus Germany, Sohn Philipp macht in den Semesterferien einen Abstecher zum Dad nach Übersee - herrlich. Natürlich haben wir bei schönstem Wetter auch mal die Nase aus der Tür gestreckt, und die Natur genossen.
Frühlingsmäßig Sonne und warm, meine Beste saß sogar schon in der Sonne auf der Terrasse, ok mit Jacke, aber immerhin.
In der Woche danach hatte ich plötzlichen Druckabfall im Vorderreifen ( Knall, zisch, rumpel rumpel ), brachte den Truck glücklicherweise am Ende einer Abfahrt von der Interstate zum sicheren Stehen. Der Reifen war hinüber, die Felge berührte aber nicht die Fahrbahn, blieb ganz und durfte weiter verwendet werden. Wäre ja schade um die schöne Alcoa Felge.
Da die Großstadt Spokane WA ums Eck lag, kam der Tire  Guy zügig und ich konnte fast noch pünktlich den Feierabend einläuten.
Mit dem Kurzfrühling
war es danach vorbei, mein Sohnemann begleitete mich auf dem Trip. Es gab sogar auf 200km nochmal Eis und Schnee auf dem Highway, und folgende Bilder dazu.
? Kann man die Eiszapfen am Sideskirt erkennen ?
Das Riffelblech am Einstieg als Creater der Sandeisskulptur, und ich dachte schon der Winter wäre Geschichte, immerhin ist ja schon März ;-). Die Wettervorhersage sieht dafür gut aus, also Daumen drücken, und Sonne genießen.


take care and see you soon



Sonntag, 15. Februar 2015

Herdentiere

gibt es ja auch beim Menschen, aber darauf wollen wir heute nicht eingehen ;-). Obwohl ich ja Teil einer Herde bin. 
Hier findet der große Büffel selbst im dichten Nebel den richtigen Trailer, weil die Herde ja miteinander kommuniziert ( Die richtige Nummer hinter den richtigen Truck :-)) ).
Die weiteren Herden-Abenteuer habe ich in einem kleinen Clip zusammengefasst, die Bewegung bringts einfach mehr, wie ich finde - enjoy.



take care and see you soon

 

Freitag, 6. Februar 2015

Die große Schüssel

oder auch Superbowl genannt. Das Finale war letztes Wochenende, mein Erstes, und ich habe mir kanadische Unterstützung besorgt, dass hieß: natürlich Party - Regeln lernen - Historie verstehen usw.
Es geht darum, obige Pille am Gegner vorbei am Ende des Feldes zu platzieren. Da dieser das verhindern will, muß man sich schützen,
und sieht dann so aus. Kein Spiel fuer Weicheier. Links der Quarterback der siegreichen Patriots, nachdem die Jungens aus Seattle das Ding eigentlich schon "im Sack" hatten. Aber Sepp Herberger und Michael Schumacher wußten schon, es ist erst vorbei wenn´s "rum" ist, oder so. Es war spannend, ausgeglichen und ich habe viel gelernt. Meine favorisierte Sportart wird es wohl nicht werden, ich wollte aber mal wissen wie das funktioniert, damit ich auch gescheit daher reden kann :-)). ( Baseball folgt im Frühjahr )

Auf der täglichen Route gibt es mannigfaltige Wetter-Abwechslung. Heute auf dem sehr windigen Highway 2 zB einen Temperatursturz von 12 Grad ( 10 Plus auf 2 Minus ) auf 2 ! Kilometern, aber das glaubt mir eh keiner :-) ;-(. Der Außenthermometeranzeiger arbeitete wie ein Countdown Zähler. Und später waren es in Calgary dann 22 Grad Differenz.
Vom morgentlichen Eisnebel in Idaho
über die "Hatz" durch die nassen Wälder
bis zur sonnigen Steppe in Alberta. Hier ist mal die Union Pacific ( USA ) vor die Canadian Pacific gespannt worden, und düst durch die weiten Prärien Canadas. Vier Loks vor gaaanz vielen Wagen ist keine Seltenheit, ich habe auch schon sieben gezählt. Die Waggons allerdings noch nie :-))

 
take care and see you soon


Freitag, 23. Januar 2015

Das Dunkelste liegt hinter uns

Am 21. Januar war die zweite Hälfte der dunkelsten 8 Wochen dieses Winters schon wieder Geschichte, glücklicherweise. Wenn ich in time in Calgary starte geht schon wieder die Sonne auf.
Der Dampf kommt von einem der örtlichen Stromerzeuger. 
Beginne ich dagegen in Spokane WA ist es leider ein bischen früher, was auch zu eindrucksvollen Stimmungsbildern führt.
Die Unschärfe war unbeabsichtigt, es war schlicht zu dunkel, aber das Ergebnis bringt die Dynamik beim Ritt durch die Wälder vielleicht ein wenig rüber.
Obwohl die Straßen nahezu frei waren, hatte das bereits bekannte Stoppmännchen mal wieder einen Einsatz :-(
An einer der wenigen stärkeren Steigungen / Gefällen untersagte er das Weiterfahren, bei garantiert kalten Füssen,
und zwar bis nach über 20 Minuten der Tow Truck den leeren Tieflader den Berg raufgeschleppt hatte, den ich ja nur runter wollte.
Eigentlich brauchts diese Art von Entertainment  nicht, aber, safety first, und alle Blinklichter an. Der wichtigste Mann hatte drei (3) Funkgeräte um, in die er abwechseld sprach und lauschte, aber immerhin hielt er uns zuverlässig auf dem Laufenden.
An den Rockys entlang ging es danach zügig weiter die letzten Meilen nach Calgary.
Wo die Jungens im Yard mit ihren Rangiertrucks schon auf meinen Trailer zu warten schienen :-))
Und da meine Lady wieder so schön schnurrte, tat ich ein Übriges und besorgte ihr ein Bad, was sie über alle Ecken und Kanten strahlen ließ. Wir haben seit dieser Woche schon über 300.000 km gemeinsam erlebt, Wahnsinn wie die Zeit vergeht.


take care and see you soon

Sonntag, 11. Januar 2015

Abwechslung

Da soll einer sagen, wenn man immer die gleiche Route fährt gebe es keine Abwechslung, weit gefehlt.
Von den Witterungsverhältnissen mal ganz zu schweigen.
Bei schönstem Wetter und trockener Straße
und mal wieder zugefrorenen Seen. So richtig Winter war ja hier noch nicht im direkten Vergleich zum Vorjahr, aber immerhin,
sogar in Idaho schon schneebedeckte Piste. 
An der Grenze war der vor mir stehende Truck leer, und da die US Boys keinen Schnee geräumt hatten, durfte er zum Border crossen Ketten aufziehen. Ob Traktionsprobleme, oder schlechte Reifen, wer weiß.
Die Rücklichter putzte er trotzdem nicht, er hatte mit den Grenzern wohl folgende Einstellung gemein
So ganz stimmte dies allerdings nicht, auf Kosten meiner Zeit war für reichlich Abwechslung gesorgt. Voll bewaffnet, mit Waffe, Schlagstock und Schneeschaufel versuchte man vergeblich dem Schnee Herr zu werden, bevor ich in das Gate einfahren durfte.
Als es nichts half, forderte man mich auf, genauso Ketten aufzulegen, was ich mit Hinweis auf mein Gewicht ablehnte. Auch der Hinweis, wenn ich einen Pfosten berührte würde es 1 Million Dollar kosten, brachte mich nicht aus der Ruhe. Ich dachte immer die Pfosten seien gelb, aber sie sind wohl heimlich vergoldet, und daher evtl. so teuer - har har. Natürlich brachte mich mein Truck ohne Probleme auf die andere Seite, but of course with fun.


take care and see you soon